JOST SCHNEIDER
Erfahrungswissenschaftliche Literaturwissenschaft ohne Rezeptionsperspektive?
Eine Kritik an vier Thesen des Manifestes der Gruppe Erklärende Hermeneutik aus dem Blickwinkel der funktionsanalytischen Literaturwissenschaft
Der Artikel argumentiert, dass (1) die Textsorte Manifest ihrem Wesen nach keine günstige Möglichkeit bietet, um das Anliegen der Gruppe Erklärende Hermeneutik zu veranschaulichen, dass (2) die konkrete Ausformulierung des Manifestes nicht gut gelungen ist, weil es in vielen Punkten keine hinreichende Übereinstimmung zwischen den Formulierungen des Manifestes und den wesentlich differenzierteren Publikationen der Gruppe gibt und dass (3) eine erfahrungswissenschaftliche Fundierung der Textanalyse und -interpretation zwar möglich, aber weitaus weniger dringlich ist als eine erfahrungswissenschaftliche Analyse der literarischen Kommunikation, die endlich sämtliche an dieser Kommunikation beteiligten Akteure, Faktoren und Institutionen in den Blick nimmt.
Siehe auch die Replik zu diesem Beitrag:
Axel Bühler und Peter Tepe
Zu Jost Schneiders Kritik am Manifest der Gruppe Erklärende Hermeneutik