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Erklärende Hermeneutik / Explanatory Hermeneutics

Der Bereich Erklärende Hermeneutik/Explanatory Hermeneutics besteht – wie die beiden anderen Bereiche – aus einem wissenschaftlichen und einem studentischen Forum.

Das wissenschaftliche Forum Erklärende Hermeneutik ist das Publikationsorgan der gleichnamigen Gruppe, die sich aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen zusammensetzt, deren gemeinsames Anliegen eine erfahrungswissenschaftliche Orientierung innerhalb der Hermeneutik ist. Sowohl die Erarbeitung einer Theorie des Verstehens und der Interpretation, d.h. einer Hermeneutik, als auch die praktische Anwendung der zugehörigen Methodologie auf Texte und andere Phänomene der menschlichen Kultur erfolgen nach Prinzipien empirisch-rationalen Denkens mit dem Ziel, zu überzeugenden wissenschaftlichen Erklärungen der jeweiligen Phänomene vorzudringen. Dieser gemeinsame Nenner verbindet die naturalistische Hermeneutik (Albert, Böhm, Bühler, Cataldi Madonna, Mantzavinos), die kognitive Hermeneutik (Tepe, Bühler), die Hermeneutik auf der Basis der modernen Philosophie des Geistes (Detel) sowie die hermeneutischen Theorien von Forster und Scholz, um nur einige Hauptlinien zu nennen. Diese Konzeptionen setzen ansonsten eigene Akzente und kritisieren dabei auch andere Ausformungen der Erklärenden Hermeneutik. Darüber hinaus ist das wissenschaftliche Forum auch ein Ort, an dem Gegner der Erklärenden Hermeneutik ihre Einwände vorbringen können, die dann eine Replik erfahren.

Innerhalb der Erklärenden Hermeneutik lassen sich mehrere Arbeitsfelder unterscheiden, z.B. die Theoriebildung über das im Alltag spontan stattfindende Verstehen, die Entwicklung von Methoden für die literaturwissenschaftliche Textarbeit und die Entwicklung von Methoden für die kritische Prüfung von Interpretationstexten.

Im studentischen Forum Erklärende Hermeneutik werden niveauvolle Arbeiten von Studierenden veröffentlicht, die entweder dieser oder jener Variante der Erklärenden Hermeneutik verpflichtet sind oder Kritik an diesen Ansätzen üben. Reicht ein Gruppenmitglied oder ein Vertreter einer konkurrierenden hermeneutischen Richtung eine als sehr gut bewertete studentische Arbeit dieser Art ein, so wird diese in jedem Fall publiziert. Darüber hinaus können Studierende aller Universitäten aus der ganzen Welt der Redaktion thematisch passende Arbeiten in englischer oder deutscher Sprache zukommen lassen, die dann von ihr geprüft werden.

Die seit 2005 im Mythos-Magazin veröffentlichten hermeneutischen Arbeiten von Studierenden sind bis auf wenige Ausnahmen der von Tepe entwickelten kognitiven Hermeneutik verpflichtet. Da er jedoch nach dem Ende seiner Dienstzeit im Dezember 2013 nicht mehr im Bachelor- und im Masterstudiengang tätig sein wird, entfallen dann weitere von ihm betreute studentische Beiträge. Eventuell führen aber andere Dozenten diese Linie fort.


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