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PETER TEPE

Über Konzepte der künstlerischen Forschung 1

Zu Anton Rey/Stefan Schöbi (Hg.): Künstlerische Forschung. Positionen und Perspektiven

Der in diesem Band enthaltene wichtige Aufsatz Die Debatte über Forschung in der Kunst von Henk Borgdorff wird ausführlich kommentiert. Die zentrale These besagt, dass die Forschung in der Kunst die Kriterien einer eigenständigen wissenschaftlichen Forschung erfüllt. Da sich diese starke These nicht befriedigend begründen lässt, ist sie durch eine schwächere These zu ersetzen.

Vorgeschlagen wird, zunächst zu klären, was einzelne Künstlerinnen und Künstler unter Forschung in der Kunst verstehen. Dabei stößt man auf Aktivitäten wie z.B. das Recherchieren für künstlerische Projekte, das Nachdenken über die Voraussetzungen der eigenen künstlerischen Praxis, die Absicht, innovative Werke hervorzubringen. Hier kann von Forschung im weiteren Sinn gesprochen werden, wie sie in der vorwissenschaftlich-alltäglichen Dimension häufiger auftritt. Dazu gehört auch das Experimentieren, im weiten Sinne verstanden als Ausprobieren. Bei einem erfahrungswissenschaftlichen Experiment kommen zusätzliche Regelungen hinzu, die eingeführt werden, um spezielle Erkenntnisziele besser erreichen zu können; das kennzeichnet die Forschung im engeren Sinn.

Versteht sich die Forschung in der Kunst als Forschung im weiteren Sinn, so entfallen viele Kritikpunkte, welche das starke Konzept treffen.


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