BRITTA SAAL
Japanische Moderne und interkulturelle Modernekritik
Diese Arbeit ist der Versuch, eine alternative kritische Theorie der Moderne und der Kultur zu entwickeln. Die vertretene Position ist ausdrücklich weder kulturpessimistisch noch kulturoptimistisch; sie ist auch nicht grundsätzlich technik- oder fortschrittskritisch. Vielmehr drückt sie Zweifel aus an den selbst-konstituierenden und Universalität behauptenden Termini "die Moderne" und "die Kultur" und Kritik an den sich daraus ergebenden historischen und politischen Bedeutungen. Dabei stößt man auf einen komplexen Zusammenhang zwischen Moderne, (Kultur-) Nationalismus und Interkulturalität und besonders auf den Aspekt der Gewalt, denn es sind die unterschiedlichsten Formen der Gewalt und v.a. die Tendenz, auf eine ernsthafte Reflexion des Gewalteinsatzes zu verzichten, die eine entscheidende Rolle in der und für die Moderne spielen. Diesen die Gewalt verdeckenden, verdrehenden oder rechtfertigenden Aspekt der Moderne, und zwar jeder Moderne, offen zu legen, bildet den Antrieb für diese Arbeit.