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GABRIELE CZICHOWSKI

Susan Blackmores Die Macht der Meme: Rekonstruktion und Kritik

"Um memetisch zu denken, müssen wir uns gewaltig umstellen [...]. Statt unsere Ideen als Eigenschöpfungen anzusehen, die für uns arbeiten, müssen wir sie uns als autonome egoistische Meme ansehen [...]. Dank unserer Fähigkeit zur Imitation sind wir Menschen lediglich die physischen 'Wirte' geworden, die die Meme benötigen, um sich auszubreiten. So sieht die Welt jedenfalls aus der Perspektive der Meme aus."
(Blackmore: Die Macht der Meme. Heidelberg 2010. S. 34)

Richard Dawkins hat 1976 in seinem Buch Das egoistische Gen die Idee des Mems als Erklärungsgrundlage für die kulturelle Evolution aufgeworfen und damit einen entscheidenden Anstoß zur Entwicklung der kulturellen Evolutionstheorie geliefert. Meme sind demnach Ideen, Fertigkeiten und Verhaltensweisen, die durch Imitation von Person zu Person weitergegeben werden.

Susan Blackmore baut Dawkins Memtheorie zu einer eigenständigen Wissenschaft der Memetik aus – ein Unternehmen, das aus wissenschaftlicher Sicht nicht ganz unproblematisch erscheint und beim Leser den Eindruck erweckt, als ob es sich bei Memen um eine "Art von quasi-geisterhaften Wesen handelt, die sich gemäß eigenen Gesetzen in den Köpfen der Menschen festsetzen".
(Schurz: Evolution in Natur und Kultur. Heidelberg 2011. S. 209)

In Anlehnung an die kognitive Hermeneutik deckt diese Untersuchung die Schwachstellen von Blackmores Memetik-Konzeption auf und führt die offenkundige Fehlinterpretation auf das religiöse Überzeugungssystem der Autorin zurück.


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Infos zum Beitrag:

  • Publikationsdatum
    12/2012
  • Bereich/Forum
    Ideologieforschung
    Kognitive Hermeneutik
    Studentisches Forum
  • Textart
    Klausur

 

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