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THORSTEN BACHMANN

Nietzsches Ethik der Stärke

Nietzsches Philosophie kann bereits seit den früheren Publikationen wie den "Unzeitgemäßen Betrachtungen" als entlarvungspsychologische Moralkritik gelesen werden, unter deren Regie auch der Versuch fällt, die von der Theologie diskreditierten Begriffe Egoismus und Individualismus zu rehabilitieren. Der im Aufsatztitel als "Ethik" apostrophierte Zugang zu Nietzsche ist dabei im Sinne eines säkularen Personalismus zu verstehen, der die kritische Reflexion über den Geltungsanspruch von Moral und ihre Verwendungsweise immer wieder auf das Selbstsein und Selbstwerden bezieht. Nicht um konkrete Handlungsanweisungen ist es zu tun, was Aufgabe einer normativen Ethik wäre, sondern um Fragen nach den historischen Entstehungsvoraussetzungen einer bestimmten Moralauffassung und ihrer (relativen) Verbindlichkeit. Gibt es objektive, allgemeingültige Maßstäbe, nach denen wir eine Handlung als moralisch beurteilen können? Müssen wir uns immer moralisch verhalten und wenn ja, wer entscheidet darüber, was schlechterdings moralisch oder unmoralisch ist. Nietzsche formuliert jedoch nicht nur solche Problemstellungen, sondern fragt auch nach den Wertmaßstäben setzenden Akteuren, die uns auf das verpflichten wollen, was als landläufig als Moral gilt. Inwieweit sich Forderungen bzw. Verhaltensappelle nach moralischem Handeln überhaupt dogmatisch sanktionieren lassen, wird ein weiterer Aspekt dieser Untersuchung sein, die sich darüber hinaus auch mit solchen kontroversen Begriffen wie "Übermensch" und "Sklavenmoral" auseinandersetzt.


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Infos zum Beitrag:

  • Publikationsdatum
    04/2011
  • Bereich/Forum
    Ideologieforschung
    Wissenschaftliches Forum
  • Textart
    Aufsatz/Vortrag

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