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FRANK LIEDTKE

Bild – Sprache – Zeichen

Die handlungstheoretischen Ansätze von Bild und Sprache bilden den Gegenstand dieses Beitrags. Ausgehend von Abbildtheorien der Sprache, wie sie in jeweils unterschiedlicher Weise von Ludwig Wittgenstein und von Wladimir I. Lenin vorgelegt wurden, werden anschließend die gebrauchstheoretischen Ansätze von Bild und Sprache vorgestellt. Hier geht es zunächst um die Theorien des sprachlichen und gestischen Zeigens von Karl Bühler und unter einem entwicklungspsychologischen Gesichtspunkt von Michael Tomasello, sodann um die pragmatischen Bildtheorien von Sachs-Hombach, Schelske, Bredekamp und Wiesing. Ausführlicher wird einerseits die rezente Konzeption von Horst Bredekamp diskutiert, die unter dem Titel der Bildakttheorie ausformuliert wurde. In einer kritischen Auseinandersetzung wird gefragt, inwiefern die expliziten Anknüpfungen an die Sprechakttheorie einer begrifflichen Überprüfung standhalten. Im Anschluss daran erfährt die Theorie des Zeigens von Lambert Wiesing eine kritische Einschätzung, indem die Konzeption des Bildobjekts als Zeigemittel hinterfragt wird. Als Ergebnis der kritischen Diskussion der beiden Ansätze wird festgehalten, dass in der Trias des Bildproduzenten, des materiellen Bildträgers und des immateriellen Bildobjekts weder der Bildproduzent unberücksichtigt bleiben sollte – wie dies in Bredekamps Ansatz geschieht – , noch das immaterielle Bildobjekt aus dem Zusammenhang mit dem Bildträger herausgelöst werden sollte – wie dies in dem Ansatz von Wiesing geschieht. Der Bildträger-mit-dem-Bildobjekt wird demgegenüber als semiotische Einheit konzipiert.


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Infos zum Beitrag:

  • Publikationsdatum
    04/2021
  • Bereich
    Kunsttheorie

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