CHRISTINA GRASNICK
Säkularisierte Paradiesvorstellungen in der Werbung
In der Werbung dargestellte Paradiese haben in der Regel mit dem biblischen Garten Eden wenig gemein. Da liegt das Paradies im Atlantik, ist die Schlange aus Gold und will zum Rauchen verführen und schenkt Eva nur ihrem Airbag Vertrauen.
Mit solch säkularisierten Paradiesvorstellungen beschäftigt sich diese Seminararbeit. Dabei wird festgestellt, dass der Paradiesmythos in seiner Verwendung in der Werbung um einige Merkmale erweitert wird, die zumindest der christlichen Paradiesvorstellung fremd sind. So werden den neuen Paradiesdarstellungen etwa die Merkmale Luxus, Sinnlichkeit und Komfort hinzugefügt, während andere Aspekte des biblischen Garten Eden völlig außer Acht gelassen oder pervertiert werden. Der Sündenfall wird etwa, wenn er überhaupt Eingang in die Darstellung findet, positiv konnotiert.
Die Säkularisierung des Mythos wird in der Arbeit anhand von Anzeigen für die Reiseziele Indien, Portugal, die Pfalz und das Clubschiff Aida, für die Tabakwaren Camel und Javaanse Jongens, für die Juweliere Wempe und für Tahiti Perlen sowie für die Automarken Audi und Renault aufgezeigt. Im Vordergrund stehen dabei Anzeigen für Printmedien.