PETER GHIEA
Menschmaschinen in Literatur und Film
Im Versuch sich selbst zu erklären, ist der Mensch seit Jahrtausenden darum bemüht, sein künstliches Ebenbild zu schaffen. Die Menschmaschine ist seit der Antike ein immer wiederkehrendes Motiv und auch in der modernen Science Fiction als Android, Cyborg oder Roboter weit verbreitet. Zumeist stehen die erschaffenen Wesen im Zusammenhang mit einer Warnung vor dem Unbekannten, dem Element der Technikangst und der Sorge um eine nicht zu kontrollierende Gefahr. Es existieren allerdings auch Stoffe, welche die künstlichen Kreaturen moderater und in einem positiveren Licht behandeln. Diese Arbeit unternimmt den Versuch, neben einem historischen Abriss der Motivgeschichte und der Orientierung in der Typologie des künstlichen Menschen, anhand der Methode der Kognitiven Hermeneutik stellvertretend zwei Werke der Science Fiction zu analysieren. Philip K. Dicks Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen? und Ridley Scotts Film Blade Runner dienen in diesem Zusammenhang als Beispiele für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema des künstlichen Menschen.
Mithilfe der Kognitiven Hermeneutik werden die Überzeugungssysteme Dicks und Scotts gegenübergestellt und es wird herausgearbeitet, wie das Verhältnis von Mensch und Maschine auf dem Boden desselben Quellmaterials in Buch- und Filmform unterschiedlich behandelt wird.