PETER TEPE
Zur Diskussion um die kognitive Hermeneutik (2)
Per Röcken und Hartmut Steinecke haben Rezensionen von Interpretationskonflikte am Beispiel von E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann veröffentlicht. Die darin vorgebrachten Einwände werden ausführlich diskutiert: Röcken hält die Diagnose einer Dauerkrise der Textwissenschaft für überzogen und den erhobenen Innovationsanspruch für unberechtigt; Steinecke versucht hingegen, den für die Entscheidung des Konflikts der möglichen Deutungsoptionen wichtigen Bericht über die Teezirkel in seiner Beweiskraft zu schwächen. Dabei spielt die These, dass der Erzähler unzuverlässig sei, eine zentrale Rolle.
Ferner wird auf die in einem von Annette Graefe geleiteten Seminar, das sich an der kognitiven Hermeneutik orientierte, formulierten kritischen Fragen eingegangen.