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MICHAEL LEONARDS

Stanley Kubricks Uhrwerk Orange – (Aufklärungskritische) Philosophie in Bildern ästhetisierter Gewalt und Ästhetik als letztes utopisches Moment

Die Seminararbeit beschreibt Stanley Kubricks Adaption des utopischen Jugendromans Uhrwerk Orange von Anthony Burgess als radikale Literaturverfilmung, die zwar inhaltlich nah an der Vorlage bleibt, aber sich durch wenige inhaltliche Änderungen und vor allem durch einen extremen Stilwillen gegen die Intention der Vorlage stellt.

Neben dem inhaltlichen Vergleich der beiden Werke wird vor allem der Stil Stanley Kubricks untersucht. Der Film Uhrwerk Orange offenbart sich dabei durch die Einarbeitung des Kubrikschen Gesamtwerks und vor allem seiner anderen utopischen Filme als Teil eines filmessayistischen Projekts des Autorenregisseurs bzw. Auteurs Stanley Kubrick, in dem der Filmemacher ein ästhetisch-mechanistisches Menschenbild entwickelt, welches sich Ideen des Fortschritts, der Entwicklung und den Utopien der Aufklärung entgegenstellt.

Stanley Kubrick verwirft dabei viele Ideen und Motive anderer Utopien und Anti-Utopien und entwickelt vielmehr eine ästhetische Utopie, die von der Kunst die Schaffung einer neuen Transzendenz nach dem Tod der Götter verlangt. Er wird somit zum extremen Beispiel eines sich Stoffe für sein eigenes Kunstprogramm aneignenden, interpretierenden Künstlers, der somit konventionellen Literaturverfilmungsmodellen widerspricht.


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