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SARAH VALDER

Thomas Manns Der Tod in Venedig aus der Sicht der kognitiven Hermeneutik

Thomas Mann beschreibt das Scheitern einer asketischen, ausschließlich auf Leistung ausgerichteten Lebensführung ohne Halt im Zwischenmenschlichen. Einsam, hart arbeitend, erreicht Gustav von Aschenbach mit seinem schriftstellerischen Werk Ruhm und Größe.

Er reist nach Venedig, um seinem tristen Arbeitsalltag zu entkommen. Ihm begegnet dort ein hübscher polnischer Junge, dem Aschenbach regelrecht verfällt. Dieses Begehren ist jedoch auch gleichzeitig sein Untergang.

Mithilfe der kognitiven Hermeneutik lassen sich drei Hypothesen zur Intention Thomas Manns aufstellen:

1. Thomas Mann hat seine Novelle Der Tod in Venedig als kritische Hinterfragung eines bestimmten Künstlertums und als eine psychologische Studie eines Künstlers in der preußischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts angelegt und macht durch den Tod des Protagonisten deutlich, dass diese Lebensform eine Fehlentwicklung war.

2. Thomas Mann hat mit seiner Novelle das Ziel verfolgt, Schwierigkeiten und Gefahren exemplarisch für diesen Künstler darzustellen, dessen Leben von den Zeitströmungen und dem Wertesystem des Preu&szli;entums geprägt war, um dadurch zum Nachdenken über gewisse Werte dieser Zeit anzustoßen.

3. Der Text könnte als Hinterfragung der schwierigen Rolle, die dem Künstler von der Gesellschaft aufgrund seiner Erfolge zugeschrieben wird, angelegt sein, um zu einer realistischeren Einschätzung des Künstlertums beizutragen und Zweifel an der moralischen Vorbildfunktion des Künstlers zu thematisieren.


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Infos zum Beitrag:

  • Publikationsdatum
    08/2010
  • Bereich/Forum
    Erklärende Hermeneutik
    Kognitive Hermeneutik
    Studentisches Forum
  • Textart
    Examensarbeit

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