CHRISTIAN BÖHM
Die Ramones als Helden der Pop-Kultur
"Punk bedeutete für uns, dass man sich nicht an die Regeln halten musste, dass man eigene Stücke schreiben und seine Platten im [sic!] eigenen Label herausbringen konnte." Peter Buck (Gitarrist der Band R.E.M.)
Mit diesen Worten ist schon einiges gesagt über einen elementaren Teil dieser Arbeit: das Phänomen Punk. Das Wort hat wahrscheinlich fast jeder schon einmal gehört, mit der zugehörigen Bedeutung verhält es sich schwieriger, denn weder ist Punk nur eine Musikrichtung noch nur eine soziale oder eine Mode-Bewegung, sondern eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten der genannten Faktoren.
Ähnlich verhält es sich mit einem anderen Begriff: Mythos. In den Medien ist er kontinuierlich präsent, allerdings in verschiedensten Bedeutungen, die sich ihm zuordnen lassen. Die einfachste Unterscheidung ist noch die zwischen dem antiken Mythos, und dem ihm gegenüberstehenden moderne Mythos. Innerhalb des modernen Bedeutungsrahmens werden Strukturen des alten verwendet und verändert: moderne Helden heißen Stars und sie konstituieren den modernen Mythos, der im Pop-Kontext auch Star-System genannt werden kann. Zu ihren Stars schauen die Fans auf, die Stars geben ihnen Orientierung, indem sie ihnen Werte vorzeigen und zur Identifikation anbieten. Identifikation ist ein wichtiges Element innerhalb des Star-Systems: sie wird hergestellt durch das Bild der Stars in der Öffentlichkeit, das durch die Medien konstruiert und präsentiert wird. Dieses Bild entsteht sowohl aus dem künstlerischen Werk der Stars als auch aus Aussagen und Auftreten der Künstler sowie Aussagen und Verhalten von Journalisten und Fans.