GABRIELE STRAHL
"I'll be there" – Michael Jackson oder die Sehnsucht zu sein
Auch zwei Jahre nach seinem Tod ist Michael Jackson in aller Munde, seine Faszination nahezu ungebrochen. Es gibt eine Reihe von Filmdokumentationen über ihn, verschiedene Biographien und Bücher, in denen Zeitgenossen und Weggefährten ihre Beziehung zu ihm öffentlich machen. In den Medien ist er nach wie vor ein beliebtes Objekt, das Schlagzeilen garantiert. Und immer wieder taucht die Frage auf: Wer war Michael Jackson wirklich? Aussagen von Zeitgenossen dazu gibt es viele. Doch wie sah er sich selbst? Was sagte und schrieb er über sich?
Wer sich auf Michael Jacksons Selbstaussagen einlässt, wird feststellen: In vielen seiner Texte zeigt sich eine tiefe Sehnsucht nach Klarheit über Ursprung, Sinn und Endziel menschlichen Seins: Wer bin ich, wer sind die anderen, was bin ich für sie bzw. sind sie für mich, und wer sind wir im Kontext eines größeren Ganzen? Diese existenziellen Fragen bekamen für ihn eine besondere Dringlichkeit durch Kindheit und Jugend im Showgeschäft mit seinen schwer zu trennenden Ebenen von Sein und Schein. Grundlegende Komponenten für sein Leben und Schaffen sind deshalb das Ringen um Bewältigungsstrategien für diese Erfahrungen und um künstlerische Selbstbestimmung sowie die Beziehungen zu seiner Umwelt.
In einem ersten Teil dieser vorliegenden Arbeit werden thematisiert:
- religiöse Grundlagen bzw. Einflüsse: Bibel, östliche Religionen
- Texte aus Dancing the Dream bzw. einige von ihm verfasste Songtexte
- Kindheit, Jugend
- Beziehung zum Vater
- die Bedeutung von Märchen für Michael Jackson, insbesondere die Gestalt des Peter Pan
- Bedeutung von Musik und Tanz
Der zweite Teil geht Fragen nach bezüglich:
- Bedeutung des Lebens von Kindheit an im Showgeschäft: das Leben im Schein der Scheinwerfer und der damit möglicherweise verbundenen Identitätsschwierigkeiten
- Sexualität
- Hautfarbe
- Michael Jacksons Bewältigungsstrategien für die genannten Problemfelder