CHRISTIN BETTIN
Praktische Anwendung der Analysemethode der kognitiven Hermeneutik auf Heinz Brüggemann: "Das eingeschlossene Frauenbild oder die Automate im Fenster – Figurationen des Wahrnehmungsbegehrens. E.T.A. Hoffmann Der Sandmann"
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Anwendung der Analysemethode der kognitiven Hermeneutik auf die Interpretation von Heinz Brüggemann zu E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann.
Brüggemann interpretiert in seinem Text "Das eingeschlossene Frauenbild oder die Automate im Fenster– Figurationen des Wahrnehmungsbegehrens. E.T.A. Hoffmann Der Sandmann", die Erzählung zunächst als psychopathologische Fallgeschichte eines psychisch kranken Mannes. Nach Brüggemann leidet Nathanael also an Wahnvorstellungen und bildet sich die Lebendigkeit Olimpias nur ein. Zudem sieht er Nathanael als scheiternden Künstler und wertet die Position Claras stark auf. In seine Interpretation nach Option 1 fügt er jedoch auch immer wieder Elemente der psychoanalytisch-allegorischen Interpretation Freuds ein. Am Ende seiner Analyse wechselt Brüggemann allerdings seine Position zu Option 4 und nimmt als versteckten Tiefensinn eine Kritik des bürgerlichen Sozialcharakters an.
Die Arbeit stellt zunächst die Deutungsinterpretationen Brüggemanns vor und geht dann im Detail chronologisch auf seine einzelnen Argumentations- und Interpretationsschritte ein. Dabei werden diese unter anderem auf ihre Belegbarkeit am Primärtext hin überprüft. Im letzten Teil der Arbeit wird mit Hilfe der kognitiven Hermeneutik die Analyse Brüggemanns noch auf ihre Überzeugungsfähigkeit und Wissenschaftlichkeit hin geprüft.