MAIKE BECKING
Anwendung der Analysemethode der kognitiven Hermeneutik auf Helmut Koopmann: Goethes Werther – der Roman einer Krise und ihrer Bewältigung
Die Seminararbeit untersucht mithilfe der praktischen Anwendung der Analysemethode der kognitiven Hermeneutik die Interpretation von Helmut Koopmann: Goethes Werther – der Roman einer Krise und ihrer Bewältigung zu Johann Wolfgang v. Goethes Die Leiden des jungen Werthers.
Koopmann interpretiert Die Leiden des jungen Werthers als eine Krankengeschichte. Er vertritt in seiner Analyse Goethes Werther – der Roman einer Krise und ihrer Bewältigung den pathologischen Deutungsansatz bei dem Werther an einer psychischen Krankheit von Hause aus leidet. Die Liebesgeschichte bildet hier den Auslöser für den Selbstmord am Ende des Romans. Werther ist ein Außenseiter, der keinen Platz in der Gesellschaft findet und sich daher aus ihr immer weiter zurückzieht. So erscheint seine Krankheit immer offenkundiger und stärker; der Weg in den Selbstmord ist unabwendbar. Dieser Ansatz wird von Koopmann am Ende mit der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts verbunden. Die Option der Liebesgeschichte schließt er kategorisch aus und präzisiert diesen Ansatz auch nicht ausreichend.
Die Arbeit stellt zunächst die Interpretation Koopmanns vor, um anschließend detailliert auf seine Deutungsansätze und Thesen einzugehen. Hierbei wird die Deutungsproblematik, die über Goethes Werk herrscht, erörtert. Darüber hinaus wird sowohl der kognitive Wert dieses Sekundärtextes, als auch dessen Wissenschaftlichkeit und Vertretbarkeit geprüft.