TERESA PIECHATZEK
Die kognitive Hermeneutik: Eine Anwendung der Basis-Interpretation auf das Drama Die Räuber von Friedrich Schiller
Karl und Franz sind Söhne des Grafen von Moor. Der eine strebt nach der Freiheit, der andere nach dem Erbe. Einer wird von seinem Vater geliebt, der andere bekommt keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Letzterer spinnt Intrigen gegen seinen Vater und seinen Bruder. Der andere begeht mit einer Räuberbande zahlreiche Straftaten. Lügengeschichten werden für wahr gehalten, falsche Entscheidungen werden getroffen. Letztendlich wird die Familientragödie ins Rollen gebracht und der Sturz ins Verderben scheint unausweichlich zu sein.
Das Drama Die Räuber von Friedrich Schiller dient dieser Arbeit als ein Beispiel, da die Methode der Basis-Interpretation der kognitiven Hermeneutik darauf angewendet werden soll.
Zunächst wird die kognitive Hermeneutik komprimiert als Literaturtheorie und daraufhin ihre Methode der Basis-Interpretation vorgestellt. Das Verhältnis dieser Theorie wird exemplarisch zu zwei anderen Theorien aufgezeigt. Im Anschluss daran erfolgt der Einstieg in die zentrale Thematik der Arbeit, wobei vorab der Inhalt des Dramas kurz umrissen wird.
Die These, dass das Verhalten der beiden Brüder eine belehrende Funktion besitzt, wird anhand der drei textprägenden Instanzen Textkonzept, Literaturprogramm und Überzeugungssystem geprüft. Dabei wird auch auf andere Texte Schillers zurück gegriffen, wodurch herausgestellt wird, ob diese These auch auf weitere Werke von Schiller zutrifft.